Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Hirschenwirt Salzburg

Salzburgs erstes Biowirtshaus

Der Hirschenwirt - genauer gesagt die Wallmann-Brüder waren die Pioniere in Salzburg in puncto Bio. Speisen und Getränke (ausgenommen Cola) waren (zumindest laut Karte) biologischen Ursprungs. Seit der Pfannengucker einen seiner Wohnsitze ins Lichthaus verlegt hat, war er öfter bei dem engagierten Brüderpaar zu Gast.

Nachdem diese auf eher unfeine Art und Weise (lt. SN-Bericht) von ihrem Onkel durch den Verkauf des Hirschenwirts an eine deutsche Hotelkette aus dem Wirtshaus "geboxt" wurden, ging der Pfannengucker nicht mehr hin. Zwar war das Wirtshaus angeblich nach wie vor "bio", aber Berichte von Bekannten über die Veränderungen in der Küche animierten den Pfannengucker nicht gerade zu einem Besuch.

Hirschenwirt Salzburg - Der Pfannengucker Dr. M.A. Populorum

Seit 2009 ist das Wirtshaus nun in neuen Pächterhänden, dem Namen nach dürfte es sich um eine türkischstämmige Patronin handeln. Da auch im Postkasten Werbung zum "neuen Hirschen" zu finden war und eine Schiefertafel vor dem Eingang neugierig machte, ging der Pfannengucker wieder mal hin, besser gesagt er ging seither einige Male hin.

Schon die Laternen mit Kerze beim Eingang signalisieren ein Willkommensein und auch auf dem Tisch finden sich Kerzen - Kerzen und Romantik hat der Pfannengucker gerne. Innen gleich nach dem Eingang gibt es links einen kleineren Speisebereich, rechts einen ewas grösseren - in beiden sind die Tische schön mit Tischtüchern gedeckt. Geradeaus weiter kommt man in die Gaststube mit Schank, wobei in diesem Raucherbereich die Tische ohne Decken sind. Der kleine Kastaniengarten beim Eingang ist aktuell nicht mehr in Verwendung, dafür wird bei Schönwetter im grossen Garten hinter dem Haus/Parkplatz aufgetischt.

Zum erste "Wiederkennenlernen" erinnert sich der Pfannengucker an ein Menü mit Saltimbocca, das ihm gut schmeckte. Dazu ein gepflegtes Bierchen der privaten Landbrauerei Schönram, die ja bekanntermassen ein leckeres Bier brauen (seit dem Jubiläumsjahr 2005 gibt es auch die besonders leckere "Festweiße" - siehe http://www.brauerei-schoenram.de/ ).

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Im Rahmen des Events "Fairkehr" bevölkerten statt stinkenden Bezinkutschen flanierende Anwohner und Gäste die St. Julienstrasse und wie andere Lokale auch hatte der Hirschenwirt auf der Strasse einen Schanigarten errichtet. Der Pfannengucker bestellte sich ein Rindsgulasch um 9,80 - das Gulasch war "erste Sahne", exzellent.

In der Gaststube bestellte der Pfannengucker bei seinem letzten Besuch Fritattensuppe (3,20) und dann ein Schwammerlgulasch (11,50). Die Fritattensuppe wurde im Teller serviert und hatte ein schöne Einlage von Karotten, was nicht nur den Gaumen sondern auch das Auge erfreute. Etwas kräftiger hätte sie noch sein können, sonst sehr gut. Das Eierschwammerlgulasch sehr gut, kleine "Nagerl" von Eierschwammerl, bissfest und nicht bis zur Unkenntlichkeit zerkocht, bestens und der Knödel war "flauschig" und kein steinharter Kloß. Bestens. Dazu gab es quasi als Gedeck (oder Gruss aus der Küche) ein Brotkörbchen mit sehr gutem Schwarzbrot und einem Weissbrot mit Kürbiskernen, das allerdings ungesalzen war und etwas fremd wirkte. Dazu ein Helles vom Schönramer (3,20 die Halbe, im Steinkrug serviert). Das Weissbier kostet übrigens für Salzburger Verhältnisse noch akzeptable 3,50.

Auch das Wiener Schnitzel von der Sau mit Erdäpfeln und Blattsalat (11,20), das der Pfannengucker sich einmal bestellte, war in Ordnung. Allerdings wurde dabei am Abend ein Gedeck um 1,90 in Rechnung gestellt, das doch in unseren Breiten und für diese Art von Wirtshaus eher untypisch ist. Vor allem, wo der Pfannengucker das Essen in der rauchigen Gaststube mit ungedeckten Tischen einnahm, wo auch das Publikum nicht unbedingt mit dem eines noblen Speiselokals vergleichbar ist. Dann kam das Gedeck in Form von Brot und Butter nahezu zeitgleich mit dem Schnitzel - das ist Humbug und hat den Pfannengucker ordentlich geärgert.

Weiters hat der Pfannengucker eine Kellnerin - offenbar erfolglos - darauf aufmerksam gemacht, dass die Weinpreise auf der Karte nicht ganz nachvollziehbar sind. Bspw. 3,20/Achterl = 6,40/Vierterl für den normalen offenen Veltliner. Auch wenn dann de facto weniger berechnet wurde, aber das verschreckt sicher viele Gäste, sich ein Glasl Wein um diesen Preis zu bestellen.  Auch die online auf der Webseite angeführten Flaschenpreise erscheinen relativ hoch, gibt es doch den billigsten Weisser um 25.- und den billigsten Roten um 28.- die 0,7l Flasche.

Von Montag bis Freitag werden Mittagsmenüs um 6,90 angeboten. Beispiel für einen Wochenspeiseplan:

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Montag, 19.07 Klare Kartoffel - Lauchsupppe, Pariser Schnitzel mit Erbsenreis

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Dienstag, 20.07 Boullion mit Nudeln, Rotbarbenfilet auf Ratatouille & Salzerdäpfeln

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Mittwoch, 21.07 Minestrone, Spaghetti Carbonara mit Parmesan

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Donnerstag, 22.07 Tomaten - Mozzarella Salat, Krautroulade mit Erdäfelpüree

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Freitag, 23.07 Rindsuppe mit Schöberl, Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster

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Vegetarisch: Spinatpalatschinken mit Gorgonzolasauce

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Wochendessert (Aufpreis € 2,50): Pfirsichparfait mit Beerensauce

 

Weitere Speisen (Auswahl):

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Salzburger Kasnockn mit Röstzwiebel und Blattsalat 8,50

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Hausgemachte Spinatknödel mit brauner Butter und Parmesan 8,80

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Gebratene Regenbogenforelle mit Petersilerdäpfel 12,80

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Gebratene Lachsforelle mit Kräutersuce,Butterreis & Saisongemüse 13,50

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Gekochter Tafelspitz mit Cremespinat, Rösterdäpfel, Apfelkren und Schnittlauchsauce 15,20

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Schweineschopfbraten mit Kümmel-Schwarzbiersauce, Sauerkraut, Semmelknödel und Radisalat 12,50

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Zwiebelrostbraten mit Speckfisolen und gebratenen Erdäpfeln 13,50

 

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Auch auf Saisonalität wird Rücksicht genommen - aktuell gibt es eine spezielle "Eierschwammerlkarte".

Die Bedienung und die Chefin, die im Service voll mit dabei ist, waren immer höflich und flink. Positiv auch, dass das Wirtshaus keinen Ruhetag hat.

Fazit: Auch wenn beim "neuen" Hirschenwirt nicht mehr Bio im primären Fokus stehen sollte so ist man im Hirschenwirt gut aufgehoben. Die Speisen sind gut und auch preislich noch nicht überteuert. Überdacht sollte die Berechnung eines "Gedecks" noch dazu auf ungedeckte Tische werden und zumindest 1 preislich leistbarer und guter "Schankwein" sollte auf der Karte stehen.

Bericht von: Der Pfannengucker;  mehrmaliger Besuch, letzter Lokalbesuch im Juli 2010; Bericht publiziert: August 2010; Ergänzungen: -

Infos / Kontakt: www.biowirtshaus.at

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Last modified  Montag, 06. Januar 2014 14:03:55 +0100
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