Gasthaus Koppenrast Obertraun

Gehobene Küche im letzten Winkel Oberösterreichs

Ganz im hintersten Winkel des Inneren Salzkammergutes, dort wo der Krippenstein und der Zinken sich erheben, im Talschluss namens Koppenwinkel direkt am Beginn/Ende des wildromantischen Koppentales, liegt das Gasthaus Koppenrast. Viel besucht vor allem von Wanderern, den hier wurde vor einigen Jahren der Koppenwanderweg entlang der Koppentraun von Obertraun bis Bad Aussee angelegt. Auch die Strasse über den (im Winter oft wegen Lawinengefahr gesperrten) Koppenpass (Teil der oberösterreichischen Romantikstrasse) geht direkt am Wirtshaus vorbei und die Salzkammergutbahn hat eine Station quasi direkt vor der Haustüre, Obertraun Koppenbrüllerhöhle. Die Koppenbrüllerhöhle lohnt alle Mal einen Besuch, vor allem dann wenn es viel geregnet hat, denn dann brüllt der Koppen wirklich.

Von aussen sieht das Gasthaus wie ein einfaches Wirtshaus, wie eine Jausenstation aus. Doch seit vor einigen Jahren die junge Generation das Lokal übernommen hat, hat sich auf der Speisekarte einiges getan. Gaumenfreuden locken, die der Uneingeweihte, der Orsunkundige hier nie und nimmer vermutet. Doch diese Gaumenfreuden haben auch ihren Preis - eine Billiggaststätte ist die Koppenrast sicher nicht mehr.

Mindestens 1-2x im Jahr kommt der Pfannengucker nun schon seit einigen Jahren hier vorbei, meist am Rückweg von seinem Lieblingssee, dem steirischen Meer namens Grundlsee. An einem späten Augustnachmittag war es nun auch 2010 wieder soweit. Das Gasthaus war bei warmen Wetter auch drinnen gut besucht, denn aussen war kaum mehr ein Platz zu bekommen - der Pfannengucker hatte Glück, als gerade 2 Damen zahlten und ein Tisch frei wurde.

Der Pfannengucker bestellte sich wieder einmal eine Fritattensuppe vom Tafelspitz, sehr gut gelungen, frische, breitere Fritatten, genau die richtige Konsistenz. Mit 3,20 auch durchaus im Rahmen, wenngleich ein Suppenteller mehr nach dem Geschmack des Pfannenguckers wäre als diese kleinen "Mocca-Suppenschüsseln".

Auf den Hauptgang musste der Pfannengucker dann fast 25 Minuten warten, das hatte er hier noch nie erlebt. Aber das Saiblingsrisotto entschädigte dann für die Wartezeit, die der Pfannengucker sowieso bei einem netten Dischgu mit einem Mountainbiker verbracht hat. Das Risotto mit Schwammerl (Nagerl von Eierschwammerl) war leicht flüssig durch den fein schmeckenden Schaum, aber es war wirklich köstlich. Auch für das Auge war es schön hergerichtet (siehe Foto). Auf dem Risotto "thronte" das gebratene Saiblingsfilet, gschmackig gewürzt, mit leicht knuspriger Haut und optimaler Konsistenz. Die Coctailtomaten mit etwas Tomatenmark passten perfekt dazu. Die Gaumenfreuden hatten allerdings auch ihren Preis - 15.- Euro sind ja nicht gerade ein Pappenstil, vor allem hier weit abseits vom Schuss.

Da die Torten schon aus waren (letztes Jahre genoss der Pfannengucker u.a. eine herrliche Malakofftorte), bestellte sich der Pfannengucker noch eine hausgemachten Zwetschkenkuchen mit Schlag. Sehr gut, flaumig und der Schlag nicht so wässrig, wie man ihn leider immer öfter bekommt, sondern mit fester Konistenz. Der Preis von 2,90 passte bestens. Als Getränk kam diesmal kein Zipfer auf den Tisch sondern ein halber Liter gespritzter Most. Der war nicht schlecht, auch wenn der Pfannengucker schon besseren getrunken hatte, aber der Preis von 3,60 (für 1/4 Liter Most und 1/4 Liter Soda) das ist schon heftig und nicht ganz nachzuvollziehen. Beim Brückenwirt in Salzburg, wo der Pfannengucker sich meist am guten Henndorfer Most delektiert, da bezahlt er nur 2,30.

Der Tischnachbar bestellte sich einen Steirischen Backhendlsalat, der gut aussah und dem Mountainbiker auch gut schmeckte. Mit 10.- Euro natürlich auch keine Occasion. Aber der Preis sollte ja nicht das wichtigste Kriterium sein, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis sollte es halt immer sein.

Das Wiener Schnitzel vom Schwein, welches der Pfannengucker schon bei einem vorherigen Besuch bestellt und für tadellos befunden hatte, befand sich nach wie vor auf der Karte (Schnitzel mit Petersilienkartoffel und Preiselbeeren, 10.- Euro, kleine Portion 7.- Euro). Ebenso das letztes Jahre als sehr gut gelungen eingestufte Blutwurstgröstel mit warmen Krautsalat (8.-, kleine Portion 7,20).

Weitere Speisen auf der Karte:

Gute Weinauswahl, u.a. zum Nachtisch passend "Kracher Beerenauslese" 1/16 4,40, Vintage Port von Niepoort (1/16 um 3,20)

Fazit:Immer wieder freut sich der Pfannengucker auf einen Besuch in der Koppenrast. Dort wo man es kaum vermutet gibt es sehr gute Küche, die nicht nur Alltägliches bietet. Sicher hat das auch seinen Preis, aber Preis-/Leistung passen hier schon (noch). Und es gibt auch einfachere und günstige Speisen. Auch das Personal ist freundlich und flink. Ob der Pfannengucker schon mal die Wirtsleute zu Gesicht bekommen hat, kann er nicht sagen, vielleicht sind die ja unmittelbar in der Küche für das Gelingen der Speisen verantwortlich. Wenn dem so ist, dann mögen sie weiter so gut in der Küche zaubern. Schade, dass ab 26. Oktober wieder zugesperrt wird - dann heisst es warten auf den nächsten lukullischen Frühling. Und das GH Koppenrast kann durchaus alleiniges Ziel sein, um in den hintersten Winkel des Salzkammergutes zu fahren.

Bericht von: Der Pfannengucker; mehrmaliger Besuch, letzter Lokalbesuch im August 2010; Bericht publiziert: August 2010; Letzte Änderung/Ergänzung: -

Infos / Kontakt: Keine Internetseite verfügbar; 4831 Obertraun 123

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