Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Gasthof Weiserhof Salzburg - Roland Essl´s herrliche Hausmannskost

Empfehlenswerte regionale Küche in Bahnhofsnähe

In der Weiserhofstrasse 4, gleich nebenan vom Kindergarten, den der Pfannengucker nun schon vor einigen Jahrzehnten besuchen durfte, liegt der Weiserhof. War das Gasthaus früher eher nur ein "uriges Wirthaus", so ist seit 2005, als Roland Essl, Sohn des ehemaligen Krimpelstätter-Essl, das Lokal übernahm, dieser Ort mit Fug und Recht als "Gourmettempel für die alte, regionale salzburgische Küche" zu bezeichnen. So etwas gefällt dem Pfannengucker, war doch seine Oma Gusti Populorum einige Jahre im Pinzgau ansässig (sie betrieb Mauthaus und Tankstelle in Fusch an der Glocknerstrasse vor 1938) und das schlug sich dann auch bei den guten Kochkünsten der Oma nieder.

Einige Namen von regionalen Gerichten kennt man bereits vom (früheren) Krimpelstätter, einige sind neu auf der Karte und der Pfannengucker ist sich sicher, es werden noch einige neue dazukommen.

Weiserhof Salzburg Foto Dr. Michael Populorum

Innen ist der Weiserhof gemütlich, es gibt 3 Räume, die hintereinander liegen. Der Gastgarten hat alten Kastanienbestand und lädt im Sommer zur Einkehr ein. Kastanien sind überhaupt eine feine Sache, wenn es gilt, "die Elemente zu bändigen". Sie halten den Regen ab und vor allem spenden sie Schatten - kein Vergleich zu Sonnenschirmen, die zwar auch Schatten spenden aber wo die Luftzirkulation oft so eingeschränkt ist, dass die Luft darunter so richtig "steht" und das Sitzen wahrlich kein Vergnügen ist. Überhaupt hat der Pfannengucker in letzter Zeit mit Missfallen registriert, dass manche Wirte sonnenschirmmässig so aufgerüstet haben, dass der ganze Gastgarten zugepflastert ist mit Schirmen. Und diese werden zum Ärger sicher vieler Gäste auch abends, wenn die Sonne längst untergegangen ist und eigentlich ein Blick auf den Nachhimmel beruhigend und kontemplierend wirken würde, nicht abgespannt und man sitzt dann eigentlich gar nicht richtig im Freien. Beim Weiserhof ist die Welt diesbezüglich noch in Ordnung. Und nicht nur diesbezüglich. Die Küche lohnt allemal einen Umweg oder längere Anfahrt.

Mittags gibt es auch im Weiserhof immer ein Tagesmenü, bestehend aus Suppe und Hauptgericht um 7,20.- Letztens genoss der Pfannengucker dabei eine äusserst leckere Rindsuppe - hausgemacht versteht sich -  mit hausgemachten Gemüseschöberl als Einlage. Herrlich! Danach aus der "hauseigenen Metzgerei" Schweinsbratwürstel mit Sauerkraut und Kartoffel. Das Sauerkraut milde und sämig zubreitet, ein bisschen Grün von Gewürzen, die in Töpfen im Garten stehen, leuchtete auch durch. Die Kartoffel auf den Punkt richtig, Heurige waren es, tw. noch mit Schale.

Vor ein paar Wochen an einem Mittwoch war der Pfannengucker mit einem seiner Assistenten ebenfalls zu Mittag Gast im Weiserhof. Die Leberknödelsuppe war hervorragend, die echte Rindsuppe war weder überwürzt noch wie oft anzutreffen und - wohl von den Ärzten gerne gesehen - unterwürzt. Danach gab es einen Schweinslungenbraten im Blätterteig gebacken auf Mostapfelsauce mit frischem Gemüse. Neben der Augenweide eine Freude für den Gaumen.

Schweinslungenbraten im Blätterteig gebacken auf Mostapfelsauce mit frischem Gemüse; Weiserhof Salzburg Foto Dr. Michael Populorum

Der Menüplan in dieser Woche sah folgendermassen aus:

Montag: Kräuternockerlsuppe, Blunzngröst´l mit Sauerkraut

Dienstag: Petersiliencremesuppe mit gerösteten Weissbrotwürfeln, gegrilltes Hühnerschnitzel mit Ananas, Schinken und Käse überbacken, dazu Rosinenreis

Donnerstag: Gemüse-Topfenschöberlsuppe, gebackener Leberkäse mit Erdäpfel-Rucolasalat und Kernöl

Freitag: Brennesselcremesuppe mit gerösteten Weissbrotwürfeln, Lammkrautstrudel mit Kräutersauce

Neben der Regionalität wird auch der saisonale Aspekt nicht ausser Acht gelassen. So genoss der Pfannengucker im April abends eine Bärlauchsuppe (3,20) sowie Marchfeldspargel mit Trüffel und Kartoffel (13,90), beides ohne Tadel. Als Nachtisch "Somlauer Nockerl", ein Gedicht. Apropos Nachspeisen: Es lohnt sich, den "Ochsenschoaß" zu kosten - herrliche Topfennockerl mit Zwetschkenröster.

Weitere angebotene Hauptspeisen sind u.a. frisch gebratenes Rosmarinhendl mit Rosinen-Nussbroccoli und mitgebratene Erdäpfel (9,40), Rindfleischteller mit gekochtem Tafelspitz, Schulterscherz´l, Ochsenschlepp, dazu Wurzelgemüse, gröstete Erdäpfel und Apfelkren (14,20), Wiener Schnitzel vom Schwein mit Petersilienerdäpfel, Preiselbeeren und Salat (9,60) oder Kuttelgulasch mit Polenta um Euro 9,40. Aus der "hauseigenen Metzgerei" stehen u.a. "Saumoasn" mit Specklinsen und Erdäpfelpüree, Blutwurst, Breinwurst (alle 7,90) oder gebackenes Surschnitzel (9,80) oder gebackener Kalbskopf (9,90) auf der Karte. Die berühmten "Stinkerknödel" mit Salat, Spinatknödel, Zillertaler Hochzeitsknödel oder Pinzgauer Kasnockn mit Salat (alle je 8.-) sind als Vertreter in der Kategorie "Knödel, Krapfen, Nockerl" zu nennen.

Als Getränk nahm der Pfannengucker meist das (noch) in Kaltenhausen gebraute "Bernstein", die Halbe um 3,60. Das Viertel Hauswein kostet 3,80 (der Rote war stark verbesserungswürdig!), ein grosser gespritzter Apfelsaft 3,30.

Fazit: Der Pfannengucker kann dieses Wirtshaus nur weiterempfehlen. Schade dass es mit Samstag und Sonntag 2 Ruhetage gibt. Im Sommer abends bei Schönwetter im Garten unbedingt reservieren, der Pfannengucker musste schon einmal wegen Überfüllung kehrtmachen - dann wird nur draussen und nicht auch noch drinnen serviert. Wünschenswert wäre eine ordentliche Internetwebseite, vor allem als Vorinfo bezüglich des täglichen Mittagsmenüs. Da heisst es schon seit mindestens einem Jahr "Seite im Aufbau". Und der angebotene Rotwein ist "suboptimal". Aber in Summe ein tolles "Vorstadtwirtshaus".

Bericht von: Der Pfannengucker;  mehrmaliger Besuch, letzter Lokalbesuch im Juli 2010; Bericht publiziert: Juli 2010

Ergänzung August 2010: Abends eine kalte Leckerei genossen - 3 Salate zum Gustieren, ("Salatvariation") nämlich Schweizer Wurststalat, italienischer Nudelsalat und Rindfleischsalat, dazu selbstgebackenes Hausbrot (7,80).. Einfach köstlich! Auch der süsse Abschluss in Form von "Spagatkrapfen" war passend (4,60). Der Hauswein rot vom Fass aber auch der Bessere als Achterl zu 3,30 (beide Weinregion Carnuntum) trüben das Essvergnügen jedoch wirklich. Die Weinauswahl sollte dringend!! überdacht werden!

Nachtrag 2014: Die Hausweine sind deutlich verbessert und in Ordnung :-)

Infos / Kontakt: www.weiserhof.at

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Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum. Gasthaus Weiserhof in Salzburg

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Der Pfannengucker Dr. Michael Populorum # Salzburg/Austria

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Last modified  Montag, 06. Januar 2014 16:17:54 +0100
Autor/F.d.I.v.: Konsulent Univ. Lekt. Dr. Michael A. Populorum, 2001-2020 - Impressum/Copyright